Der Borkenkäfer
Der Buchdrucker oder großer achtzähniger Fichtenborkenkäfer wird den Rindenbrütern zugerechnet. Er gilt als ein bedeutender Forstschädling. Er befällt bevorzugt Fichten, wobei vitale Bäume sich durch Absonderung von Harz gegen
Insekten zu wehren wissen. Ist der Baum aber geschwächt, kann er durch relativ wenige Buchdrucker überwältigt werden. Diese Brutherde dienen bei geeigneter Witterung (trocken, heiß) als Ausgangspunkt für eine Massenvermehrung, der ganze Bestände zum Opfer fallen können. Angelockt von Duftstoffen, bohren die Männchen Eingangsröhren und legen eine Rammelkammer an. Von dort aus nagen die Weibchen Mutter- und Brutgänge, in denen sich die Larven entwickeln. Die parallele zeilenförmige Anordnung der Larvengänge verhalf diesen Borkenkäfern zu dem anschaulichen Namen Buchdrucker. Durch weiteren Fraß der Jungkäfer kommt es zum Ablösen der Rinde und dem Absterben des Baumes.
Bis zu zwei neue Generationen können so pro Jahr entstehen. Eine Bekämpfung des Buchdruckers ist derzeit nur möglich durch „saubere Waldwirtschaft“, was bedeutet, dass alle befallenen Bäume aus dem Wald zu entfernen sind. Präventiv ist ein gesunder, gemischter Wald der beste Schutz.
Die Honigbiene
Als staatenbildendes Insekt hat sie den Menschen seit jeher fasziniert und steht als Symbol für Fleiß und Harmonie. Zentrum des Staates ist die Königin. Sie legt pro Sommer bis zu 200 000 Eier in Honigwaben, die sich je nach Brutpflege zu Arbeiterinnen (unfruchtbare Weibchen), Jungköniginnen oder Drohnen (Männchen) entwickeln. Die Arbeitsbienen durchlaufen in ihrem Leben
viele Berufe. Zuerst Putz- und Baubiene, dann Brutpflege- und Wächterbiene. Erst als Seniorin wird sie das Nest als Sammelbiene verlassen. Tanzsprache, chemische Signale und gute Augen weisen ihr den Weg zu guten Futterplätzen. Der gesammelte Nektar und die Pollen werden zur Aufzucht und als Wintervorrat gebraucht.
Dieser Honig und das Wachs machten die Bienen für den Menschen interessant. Dies führte dazu, dass sie domestiziert wurden. Ihre überragende Bedeutung liegt aber in der Bestäubungsleistung an Nutz- und Wildpflanzen. Nach Rind und Schwein ist sie heute das drittwertvollste Nutztier des Menschen und trägt in besonderem Maße zur Erhaltung unserer Natur bei.
Hubert Jakob
Fürsitz