20 Rumpelstilzchen

Ach wie gut daß niemand weiß...


Das Rumpelstilzchenmärchen ist ein zweischichtiges Märchen. Vielen ist Rumpelstilzchen als böse in Erinnerung. Will es doch das Königskind haben! Und was war davor? Ein einsames Wesen - hilfsbereit, dreimal rettet es die Müllerstochter, indem es Gold für sie spinnt. Als einsamer Mensch wünscht es sich jemanden, der zu ihm gehört. Sieht eine Chance und stellt die Bedingung, das erste Kind zu bekommen: Und die Frau willigt ein! Als es das Kind holen will, sie hat es ihm versprochen, da stellt sich die Königin quer. Es gibt ihr aber, hartherzig ist meiner Meinung nach Rumpelstilzchen nicht, dreimal die Chance, es auszulösen. Freilich immer in der Hoffnung, sie würde den Namen nicht herausfinden. Vor Freude und Hoffnung tanzt es im Wald um das Feuer und es wird unvorsichtig. Es singt seinen Namen, wird gehört und vergibt sich so die Chance zum Glück. Vor Gram tötet es sich selbst.

Diese Szene, die Freude um die Hoffnung auf Liebe, habe ich versucht darzustellen. Rumpelstilzchen - ein Mensch der vor Freude tanzt.

Sigrid Danner
Hüttlingen